OpenAI erweitert ChatGPT um die Funktion „Shopping Research“. Damit erhalten Nutzer:innen eine Unterstützung bei Kaufentscheidungen, inklusive Empfehlungen und relevanten Produktdetails.
Kennen Sie das Paradoxon der Auswahl? Wir haben Zugriff auf Millionen von Produkten, und doch war Online-Shopping selten so anstrengend wie heute. Unendliches Scrollen, hunderte Tabs und verwirrende Vergleichstabellen führen oft eher zu Frust als zum Kauf. ChatGPT und generative KI verändern das Spiel. Wir bewegen uns weg vom stichwortbasierten Suchen („Laufschuhe rot Herren“) hin zum konversationellen Handel („Ich brauche Schuhe für meinen ersten Marathon im November, ich neige zur Überpronation und mein Budget liegt bei 150€“).
In diesem Artikel erzählen wir über den Shopping-Assistenten von OpenAI, der im November 2025 released wurde und beleuchten, warum KI-Shopping-Assistenten die Zukunft des digitalen Handels sind und wie Unternehmen davon profitieren.
Inhalt
Die wichtigsten Punkte
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Der KI-Shopping-Assistent recherchiert im Netz nach Preisen, Verfügbarkeit, Reviews und Specs – und hilft so, aus der Flut an Optionen echte, gut begründete Favoriten zu filtern.
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Nutzer können direkt mit Shopping‑Fragen starten oder den neuen Tool‑Button nutzen. OpenAI erlaubt über die Feiertage zudem nahezu unbegrenzte Nutzung.
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Das „Shopping Research“-Feature verwandelt ChatGPT in einen interaktiven Einkaufsberater, der durch gezielte Fragen und Nutzerfeedback passgenaue Produktvergleiche liefert und so die klassische Recherche überflüssig macht.
Vom Suchfeld zum Dialog: Was ändert sich?
Bisherige Onlineshops fungieren wie gut sortierte Lagerhallen. Der Kunde muss wissen, was er sucht, und sich durch Filter hangeln. Ein ChatGPT-gestützter Shopping-Assistent hingegen agiert wie ein erfahrener Verkäufer in einer Boutique.
Er versteht Kontext, Nuance und Absicht.
Ein Szenario aus der Praxis:
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Klassische Suche: Der Kunde sucht nach „Grillkohle“ und „Grill“. Er muss selbst prüfen, ob beides zusammenpasst.
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ChatGPT Shopping: Der Kunde fragt: „Ich plane eine Grillparty für 10 Vegetarier am Wochenende. Was brauche ich alles?“
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Die KI schlägt geeignete Grills vor.
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Sie empfiehlt vegetarische Grillrezepte.
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Sie legt die passenden Zutaten und Zubehör in den Warenkorb.
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Der Unterschied: Die KI verkauft nicht nur ein Produkt, sie löst ein Problem
„Shopping Research“ ist ab sofort live und für alle Kontotypen freigeschaltet. Als Unterstützung für das Weihnachtsgeschäft plant OpenAI vorübergehend keine Nutzungsobergrenzen. Pro-Tipp: In Kombination mit dem neuen „Pulse“-Feature wird die Suche automatisiert. Die KI merkt sich Interessen aus früheren Gesprächen (z.B. E-Bikes) und serviert proaktiv passende Produktvorschläge im täglichen Feed.
Wie funktioniert das praktisch?
Die Nutzeroberfläche führt Schritt für Schritt:
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Ziel beschreiben, Budget angeben, Prioritäten nennen.
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Der Assistent fragt bei Unklarheiten nach und passt die Suche an.
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Im Hintergrund werden Preise, Verfügbarkeit, Specs, Reviews und Bilder aktueller Händlerseiten analysiert.
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Nutzer können währenddessen Rückmeldungen geben, etwa Produkte ausblenden oder mehr von einem Stil sehen – was die Ergebnisse dynamisch verfeinert.
Transparenz ist Teil des Konzepts: Ergebnisse basieren auf öffentlich zugänglichen Händlerseiten, Quellen werden zitiert, Spam‑ oder Low‑Quality‑Seiten sollen vermieden werden. OpenAI betont, dass Chats nicht mit Händlern geteilt werden.
Warum ChatGPT der „Game Changer“ für den E-Commerce ist
Für Händler und Marken bietet die Integration von Large Language Models (LLMs) wie GPT-4 massive Vorteile, die weit über einen simplen Kundensupport-Chatbot hinausgehen.
1. Hyper-Personalisierung in Echtzeit
Statische Empfehlungen („Kunden, die X kauften, kauften auch Y“) sind Schnee von gestern. Ein KI-Assistent analysiert den aktuellen Dialog. Wenn ein Kunde erwähnt, dass er Anfänger ist, wird die KI keine Profi-Ausrüstung empfehlen, sondern einsteigerfreundliche Produkte erklären.
2. Steigerung der Conversion Rate
Kunden brechen Käufe oft ab, weil sie unsicher sind. „Passt dieses Sofa wirklich in mein Wohnzimmer?“ oder „Ist dieses Netzteil kompatibel mit meinem Laptop?“. Ein Shopping-Assistent kann diese Fragen sofort beantworten, Zweifel ausräumen und den Kunden sanft zum Checkout führen (Nudging).
3. Cross-Selling auf Autopilot
Anstatt wahllos Produkte anzuzeigen, kann der Assistent logische Ergänzungen vorschlagen.
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„Da du diese Kamera kaufst, denk daran, dass sie keine SD-Karte im Lieferumfang hat. Hier ist eine schnelle Karte, die perfekt für 4K-Videos geeignet ist.“
Ausblick 2026: Der Chat wird zum Marktplatz
Der vielleicht größte Schritt in Richtung „Conversational Commerce“ folgt 2026 durch eine strategische Allianz mit PayPal. Über das offene Agentic Commerce Protocol (ACP) wird ChatGPT direkt an das gigantische Händlernetz des Zahlungsdienstleisters gekoppelt. Das Ziel: Millionen von Produkten – vom Nischen-Shop bis zur Weltmarke – inklusive Live-Preisen und Verfügbarkeiten direkt im Chatfenster anzuzeigen. Der entscheidende Clou für Nutzer:innen wird der integrierte „Kaufbutton“ sein, der den Prozess von der Beratung bis zur Transaktion nahtlos in einer Oberfläche vereint.
FAQ zum neuen ChatGPT-Feature „Shopping Research“
Was ist „Shopping Research“ von OpenAI?
„Shopping Research“ ist eine neue ChatGPT-Funktion, die wie ein persönlicher Einkaufsberater arbeitet. Die KI recherchiert Preise, Verfügbarkeiten, Produktdetails und Bewertungen und erstellt daraus individuelle Produktempfehlungen.
Für wen ist der Shopping-Assistent gedacht?
Für alle, die schneller zu guten Kaufentscheidungen kommen möchten – egal ob für private Anschaffungen, Geschenkideen oder komplexe Produktvergleiche wie Technik, Sportartikel oder Haushaltsgeräte.
Wie unterscheidet sich das von der klassischen Online-Produktsuche?
Statt stichwortbasiert zu suchen („Laufschuhe rot Herren“), führt man ein natürliches Gespräch mit der KI („Ich brauche Schuhe für meinen ersten Marathon, Budget 150 €“). ChatGPT versteht Kontext, Absicht und persönliche Bedürfnisse – wie ein Verkäufer im Ladengeschäft.
Wie funktioniert der Shopping-Prozess genau?
Der Ablauf ist dialogbasiert:
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Nutzer:innen beschreiben, was sie brauchen.
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Die KI stellt Rückfragen, um Präferenzen zu klären.
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ChatGPT sammelt Daten zu Preisen, Reviews, Specs und Verfügbarkeit.
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Die Vorschläge werden live verfeinert – basierend auf Feedback wie „Zeig mir nur leichtere Modelle“ oder „Entferne dieses Produkt“.
Ist die Recherche wirklich unabhängig?
Ja. ChatGPT nutzt öffentlich zugängliche Händlerseiten, blendet Spam-Quellen aus und zeigt transparente Zitate an. Es werden keine Chat-Inhalte an Händler weitergegeben.
Ist „Shopping Research“ bereits verfügbar?
Ja. Das Feature wurde im November 2025 eingeführt und ist für alle ChatGPT-Konten freigeschaltet. Über die Feiertage plant OpenAI keine Nutzungsobergrenzen.
Was hat es mit dem neuen „Pulse“-Feature auf sich?
„Pulse“ analysiert vergangene Chat-Interessen (z. B. E-Bikes, Kameras) und zeigt automatisch passende Produkt-Updates im täglichen Feed an. Damit wird die Produktsuche noch proaktiver und persönlicher.
In welchen Situationen ist der Shopping-Assistent besonders hilfreich?
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Wenn man keine genaue Produktvorstellung hat
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Bei komplexen Kaufentscheidungen (z. B. Kameras, Laptops, E-Bikes)
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Für Geschenkideen zu Weihnachten, Geburtstagen oder Anlässen
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Wenn der Markt unübersichtlich ist und viele ähnliche Modelle existieren
Kann ChatGPT auch mehrere Produkte gemeinsam empfehlen?
Ja. Der Assistent denkt in Szenarien statt in Einzelprodukten.
Beispiel: „Ich plane eine Grillparty …“
→ Die KI empfiehlt Grill, Zubehör, Zutaten und sogar Rezepte – alles abgestimmt auf Anlass & Bedürfnisse.
Warum ist das ein „Game Changer“ für den E-Commerce?
Weil der Kaufprozess erstmals dialogorientiert statt katalogorientiert funktioniert.
Das führt zu:
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fein abgestimmten Empfehlungen
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weniger Kaufabbrüchen
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höherer Conversion Rate
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besseren Cross-Selling-Angeboten
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echten Beratungserlebnissen statt Filter-Klickerei
Wie profitieren Unternehmen davon?
Unternehmen können KI als Beratungs-Ebene einsetzen, um:
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Kund:innen sicherer durch den Kaufprozess zu führen
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Produktempfehlungen personalisiert auszuspielen
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Ergänzungsprodukte logisch zu platzieren
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Support-Anfragen zu reduzieren
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Umsätze im Self-Service zu steigern
Welche Rolle spielt PayPal ab 2026?
Ab 2026 wird ChatGPT über das Agentic Commerce Protocol (ACP) direkt an das Händlernetz von PayPal angebunden – inklusive Echtzeit-Preisen und Beständen.
Die Vision:
Beratung, Produktsuche und Kaufabschluss in ein und demselben Chatfenster.
Wird man künftig direkt im Chat kaufen können?
Ja. Ein integrierter Kaufbutton („Buy in Chat“) soll Nutzern ermöglichen, ohne Weiterleitung zu shoppen. Damit wird der Chat zum Marktplatz – und Shopping zum natürlichen Teil des Gesprächs.
Ersetzt ChatGPT menschliche Beratung?
Nein – aber er ergänzt sie sehr effektiv.
Die KI übernimmt die Vorrecherche, Filterung und Erklärung.
Menschen können sich auf Fachberatung, Emotion, Service und komplexe Fragen konzentrieren.







